Die Befragung der Sachverständigen in der heutigen Sitzung des Sportausschusses hat deutlich gemacht: Wir brauchen eine Bestandsaufnahme der Spitzensportreform und des Potentialanalysesystems, um von da aus zu sehen, an welchen Stellen wir notwendige Anpassungen vornehmen müssen.
Sabine Poschmann, sportpolitische Sprecherin:
„Die 2016 eingeleitete Reform der Spitzensportförderung hat bereits zu einigen Verbesserungen geführt, zum Beispiel zu mehr Transparenz bei der Verteilung der Fördergelder. Zum Teil gibt es jedoch berechtige Kritik an der Umsetzung der Reform. Ich fordere deshalb, zügig in einen strukturierten Prozess mit allen beteiligten Akteuren einzutreten. Das heißt, alle müssen sich an einen Tisch setzen, eine Bestandsaufnahme machen, sich noch einmal deutlich konkreter auf das gemeinsame Ziel verständigen und die nächsten Schritte besprechen. Nur so können wir die verschiedenen Kritikpunkte ausräumen und geschlossen an der Aufgabe arbeiten, den deutschen Spitzensport künftig wieder erfolgreicher zu machen – mit den Athletinnen und Athleten im Mittelpunkt.“
Bettina Lugk, zuständige Berichterstatterin:
„Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Evaluierung und Weiterentwicklung des Potentialanalysesystems muss nun zügig anlaufen. Gemeinsam mit den Verbänden, den Athletinnen und Athleten sowie dem Bundesinnenministerium muss ein Dialogprozess in Gang gebracht werden, um nötige Handlungsfelder zu identifizieren. So scheint mir an einigen Stellen eine Anpassung des Analysesystems sinnvoll. Beispielsweise sollten wir überlegen, inwieweit Mannschaftssportarten anders bewertet werden müssen als Individualsportarten. Geprüft werden sollte dabei auch, ob die gesetzten Ziele noch präziser gefasst werden müssen, inwieweit das System flexibler gestaltet und an welchen Stellen Bürokratie abgebaut werden kann.“