Ich habe zwei Wochen bei der Bundestagsabgeordneten Bettina Lugk als Praktikantin verbracht, davon die erste Woche vom 17.10.22 bis zum 21.10.22 im Deutschen Bundestag in Berlin. Als Praktikantin erhielt ich einen Hausausweis für den Zutritt in die Liegenschaften des Bundestages. Ich hatte eine sehr eng getaktete Woche – Langeweile kam nie auf! Neben meinem sehr vollen Terminkalender bestand mein Aufgabenfeld unter anderem aus Büroarbeit im Abgeordnetenbüro. Ich habe Gesprächsvorbereitungen für Frau Lugks Termine getroffen und z.B. Texte zusammengefasst oder Recherchen zu unterschiedlichen politischen Themen betrieben.
Direkt an meinem ersten Arbeitstag durfte ich eine öffentliche Sitzung des Auswärtigen Ausschusses besuchen, dort ging es vor allem um den Russland-Ukraine Krieg. Am Dienstag, dem 18.10.22, nahm ich an einer Führung durch das Reichstagsgebäude mit anderen Praktikanten*innen teil und habe viel über die Geschichte und die Architektur des Gebäudes gelernt. Besonders die Signaturen der sowjetischen Soldaten haben mich sehr interessiert, da mir vorher nicht bewusst war, dass diese Verewigungen zum Teil noch existieren und bewusst von Restauratoren konserviert wurden. Am selben Tag durfte ich auch an einer Sitzung der Arbeitsgruppe Sport der SPD-Bundestagsfraktion teilnehmen. Hierbei ging es vor allem um den Frauenfußball und die WM in Katar. Zusätzlich war DFB-Präsident Bernd Neuendorf zu Gast bei der Arbeitsgruppe.
Am Mittwoch tagte der Sportausschuss, der aus Bundestagsabgeordneten aller im Bundestag vertretenen Parteien besteht. Kernarbeit der sportpolitischen Arbeit des Ausschusses ist u.a. die Förderung und Finanzierung effektiver und nachhaltiger Rahmenbedingungen für den Spitzensport – auch im Bereich des Sports für Menschen mit Behinderungen. Ferner hatte ich die Möglichkeit, das erste Mal eine Plenarsitzung zu besuchen und durfte von der Besuchertribüne aus im Reichstag an einer Debatte über die Energiekrise und den Ausbau erneuerbarer Energien teilnehmen.
Am Donnerstag, dem 20.10.2022, nahm ich früh morgens zusammen mit Bettina Lugk am sogenannten Seeheimer Frühstück in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft teil. Zu Gast waren die Vorsitzenden des Deutschen Schaustellerbundes e.V. Es wurde sich vor allem über die weiteren Pläne der Schausteller:innen ausgetauscht, also über Großveranstaltungen, welche natürlich trotz Pandemie und Energiekrise weiter stattfinden sollen. Im Anschluss folgte ein weiterer Plenarbesuch. Dieses Mal ging es um eine Regierungserklärung des Bundeskanzlers. Es folgten verschiedene Redebeiträge von einzelnen Abgeordneten, besonders zum Thema Wirtschaft.
Während eines gemeinsamen Mittagessens mit Bettina Lugk reflektierten wir über die vergangenen Tage und sprachen vor allem über meine schulische Zukunft und über die Möglichkeit eines Freiwilligen Sozialen Jahres-Politik im Deutschen Bundestag. Des Weiteren unterhielten wir uns über mein zuvor absolviertes Auslandsjahr in den USA, das ich als Stipendiatin des Parlamentarischen Patenschafts-Programms (PPP) des Deutschen Bundestages in San Antonio, Texas, verbrachte. Bei dem PPP-Stipendium handelt es sich um ein Vollstipendium des Deutschen Bundestages für ein Auslandsjahr in den USA. Da Frau Lugk selbst Mitglied der Berichterstattergruppe für die Internationalen Austauschprogramme in der Kommission des Ältestenrates für Innere Angelegenheiten des Deutschen Bundestages ist, war Frau Lugk sehr an meinen Erfahrungen interessiert. Schließlich planten wir auch meine zweite Praktikumswoche, welche im Wahlkreisbüro in Nachrodt-Wiblingwerde stattfand. Am Nachmittag habe ich im Rahmen des Praktikantenprogramms der SPD-Bundestagsfraktion an einem Austausch mit dem Vorsitzenden des Sportausschusses Frank Ullrich, MdB, teilgenommen.
Mein letzter Arbeitstag bestand dann vor allem aus Büroarbeit und einem Telefonat mit dem Wahlkreismitarbeiter von Frau Lugk.
Am Montag, dem 24.10.22, hatte ich meinen ersten Arbeitstag im Wahlkreisbüro. Schnell wurde mir bewusst, dass die Wahlkreisarbeit sich sehr von den Sitzungswochen in Berlin unterscheidet. Zunächst hatten wir ein Fachgespräch mit dem Wasserstoffbeauftragten der SPD-Bundestagsfraktion Andreas Rimkus in der Firma HJS Emission Technology GmbH & Co. KG in Menden. Anschließend ging es mit Frau Lugk und Herrn Rimkus dann zu einer Diskussionsveranstaltung mit einem interessierten Fachpublikum in Letmathe mit dem Titel „Zukunftsenergie Wasserstoff – eine Chance für Unternehmen?“
Nach einem weiteren Gesprächstermin und einer kleinen Stärkung in einem Café in Iserlohn ging es dann zum letzten Termin des Tages: einer öffentlichen Veranstaltung des SPD-Ortsvereins Hemer mit dem Thema „Hemeraner Energiegipfel“, bei dem es vor allem um die Energiekrise und die Entlastungspakete der Bundesregierung ging. Auch die Stadtwerke Hemer und die Energieberaterin der Verbraucherzentrale NRW waren vertreten.
Am Dienstag, dem 25.10.22, ging es dann zur Firma HME Copper Germany GmbH in Menden. Auf eine interessante Betriebsbesichtigung folgte dann ein Fachgespräch, indem es insbesondere um das Thema Ausbildung ging. Am Nachmittag nahm ich an einem Zoom Call mit Frau Lugks Mitarbeitern teil, wo wir uns auf organisatorische Themen bezüglich Wahlkreis- und Sitzungswochen in Berlin fokussierten.
Mittwoch ging es zu einem Fototermin mit dem Kreissportbund des Märkischen Kreises. Später war ich dann im Wahlkreisbüro in Nachrodt-Wiblingwerde tätig, wo ich – ähnlich wie in Berlin – vor allem Büroarbeit gemacht habe. Ich fertigte z.B. eine Übersicht der SPD-Bundestagsabgeordneten in NRW an und kümmerte mich um das Einpflegen von Teilnehmerlisten in das dafür vorgesehene System.
Die verbleibende Zeit des Praktikums verbrachte ich dann hauptsächlich im Büro, um neben den Außenterminen auch einen Einblick in diesen Bereich der Abgeordnetentätigkeit zu bekommen.
Das Praktikum war sehr abwechslungsreich und hat mir sehr viel Spaß bereitet. Ich hoffe natürlich, dass ich bald schon wieder nach Berlin kommen kann.
Eine Antwort auf „Praktikumsbericht von Sanja Schröder (17.10.-21.10.2022)“
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