Die Vertrags- und Vergütungssituation der Trainerinnen und Trainer im Leistungssport ist nicht zufriedenstellend – das hat die heutige Sitzung im Sportausschuss erneut gezeigt. Instrumente, um die Situation zu verbessern, liegen bereits seit 2019 vor mit einem Trainerkonzept, das der DOSB gemeinsam mit den betroffenen Akteuren erarbeitet hatte. Die Umsetzung muss nun zügig erfolgen.
Sabine Poschmann, sportpolitische Sprecherin:
„Wenn wir im internationalen Sport wieder erfolgreicher werden wollen, brauchen wir hervorragende Trainerinnen und Trainer. Dafür müssen wir die Rahmenbedingungen verbessern: So stellen Kettenbefristungen von Trainerinnen und Trainern eine große Belastung für diese Berufsgruppe, aber auch für die Athletinnen und Athleten, dar. Daher sollte, wie im Trainerkonzept von 2019 vereinbart, nach einer maximal zweijährigen Befristung eine Entfristung des Arbeitsverhältnisses erfolgen. Außerdem brauchen wir eine Bezahlung, die dem Stellenwert von Trainerinnen und Trainern gerecht wird. Das Trainerkonzept bietet auch für diese Frage eine gute Grundlage. Wir haben im Koalitionsvertrag eine unabhängige Instanz zur Mittelvergabe vereinbart. Es sollte geprüft werden, inwieweit diese Instanz verbindliche Vorgaben für die Vertrags- und Vergütungssituation von Trainern machen kann.“
Bettina Lugk, zuständige Berichterstatterin:
„Trainerinnen und Trainer sind der Schlüsselfaktor für sportlichen Erfolg. Im Sport und für die Athletinnen und Athleten unverzichtbar, in unserer Gesellschaft jedoch kaum gesehen. Die Forderung nach hochqualifizierten Trainerinnen und Trainern wird immer lauter – doch besonders wenn die Babyboomer-Generation in Rente geht und somit aus dem Arbeitsmarkt ausscheidet, wird der Bedarf in diesem Berufsfeld nochmal weiter wachsen. Um talentierte und motivierte Menschen für die Tätigkeit als Trainer im Spitzensportbereich zu begeistern, muss der Beruf attraktiver werden. Neben einem transparenten Vergütungssystem sollten bessere Qualifizierungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten zum Standard werden. Nur so erreichen wir eine größere Wertschätzung des Trainerberufs, die dringend geboten ist.“