„Angesichts der Verschmelzung der Hagener und Iserlohner Kinderklinik am Standort Hagen und des zunehmenden Fachkräftemangels habe ich mich umgehend bei der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) nach der pädiatrischen Versorgung vor Ort erkundigt“, so die heimische Bundestagsabgeordnete Bettina Lugk.
Während rein statisch der Planungsbereich Märkischer Kreis nahe an der Grenze der Überversorgung liege – insbesondere Hemer und Iserlohn weisen eine hohe Kinderarztdichte auf – ist die Versorgungssituation doch schwieriger, als die Zahlen hergeben. So konnte in Werdohl für eine vor drei Jahren geschlossene pädiatrische Praxis noch immer keine Nachbesetzung gefunden werden. „Und das trotz erheblicher Bemühungen seitens der KVWL und der Unterstützung mit Fördermitteln“, so Lugk weiter. Bezüglich einer weiteren Vakanz in Plettenberg sei die KVWL mit den Kommunen im Lennetal und mit Ärzten vor Ort im Gespräch.
Da für die Bedarfsplanung der stationären Versorgung das Land zuständig ist, habe die KVWL nach eigenen Angaben von der Schließung der Kinderklinik in Iserlohn auch erst in der dritten Kalenderwoche 2022 erfahren. Aus diesem Grund gab es auch auf explizite Nachfrage noch keine Aussage bezüglich der Fortführung des kinderärztlichen Notdienstes im Bethanien Krankenhaus, der von der KVWL organisiert wird. „Eine gut erreichbare ärztliche ambulante und stationäre Versorgung insbesondere im grundversorgenden fachärztlichen Bereich ist eine Herausforderung, der wir uns alle stetig stellen müssen. Denn gute Gesundheitsversorgung darf nicht davon abhängen, ob man in der Stadt oder auf dem Land wohnt“, so Lugk.