Unterstützung des Friedensprozesses in Kolumbien

Die Koalitionsfraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP setzen sich für die fortdauernde Unterstützung des Friedensprozesses in Kolumbien ein. Ein entsprechender Antrag (20/2572) wird heute im Bundestag beraten und im Anschluss an die 40-minütige Debatte abgestimmt.

Leider hat mich Corona von meinem ursprünglichen Plan abgehalten, während der heutigen Plenardebatte als zuständige Berichterstatterin der Arbeitsgruppe Außenpolitik der SPD-Bundestagsfraktion zum Antrag zu reden. Dennoch möchte ich Ihnen gerne meine Rede zur Verfügung stellen:

“Frau Präsidentin,

meine sehr verehrten Damen und Herren Abgeordnete,

Wenn in Kolumbien für jedes Opfer des bewaffneten Konflikts eine Schweigeminute eingelegt werden würde, wäre es 17 Jahre still! Dies stellte der Präsident der Kolumbianischen Wahrheitskommission Francisco de Roux fest, als er Ende Juni den Abschlussbericht über den kolumbianischen Konflikt vorstellte.

Die Zahlen sind erschütternd: mehr als 450.000 Tote und über 90.000 Verschwundene, mehr als 8 Millionen Vertriebene, und fast 17.000 rekrutierte Kindersoldaten. Über 50.000 Menschen wurden als Geiseln genommen.

2016 konnte endlich der Friedensvertrag zwischen der damaligen Regierung und der ehemaligen Guerilla FARC unterzeichnet werden –  nach über 50 Jahren kriegerischer Auseinandersetzung. Das Abkommen war nicht nur ein wichtiger Schritt, sondern hat weltweit neue Maßstäbe für inklusive Friedensprozesse gesetzt. Es ist das erste Abkommen weltweit, dass die spezifische Rolle von Frauen für die Konfliktlösung anerkennt. Das Ziel ist es, einen dauerhaften und nachhaltigen Frieden und eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen, die durch eine politische und wirtschaftliche Teilhabe aller Gesellschaftsmitglieder gekennzeichnet ist.

Der Abschluss der Friedensgespräche hat zunächst zu einem deutlichen Rückgang von Gewalt geführt, wenngleich der Frieden brüchig blieb. Die Verschiebung der Kräfteverhältnisse hat vielerorts zu neuen Konflikten geführt, u.a. zu Morden an Menschenrechts- und Umweltaktivisten. Die Pandemie hat zudem die extreme sozioökonomische Ungleichheit, die Fragen der gerechten Verteilung von Land und den Zugang zu Ressourcen verschärft. Auch bei den landesweiten Protesten im vergangenen Jahr kam es zu einer beispiellosen Gewalteskalation, die  zwingend aufgearbeitet werden muss.

Trotz internationaler Unterstützung gelingt die Umsetzung des Abkommens teilweise bisher nur sehr schleppend. Ohne ernsthafte Schritte zur Friedenskonsolidierung und gesellschaftliche Aussöhnung besteht die Gefahr, dass der Konflikt wieder an Fahrt aufnimmt.

Die Verwirklichung des Friedens hat für das Land, aber auch für Deutschland und die internationale Gemeinschaft hohe Priorität. Zahlreiche deutsche NGOs, Kirchen, politische Stiftungen sowie das Deutsch-Kolumbianische Friedensinstitut CAPAZ leisten gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen vor Ort einen unverzichtbaren Beitrag zur Friedensentwicklung. Dafür möchte ich mich bedanken!

Mit Gustavo Petro wird zum ersten Mal in der 200-jährigen Geschichte Kolumbiens ein progressiver Präsident die Regierung anführen. Die Wahl von Petro und seiner afrokolumbianischen Vizepräsidentschaftskandidatin Francia Márquez ist ein wichtiges Signal für die Stärkung der Demokratie, des Friedensprozesses und des sozialen Zusammenhalts, das über die Grenzen Kolumbien hinaus strahlt.

Doch der Frieden ist nach wie vor ein langfristiger Transformationsprozess. Neben Maßnahmen zu einem gerechten Zugang zu Land im Rahmen einer Landreform bedarf es der Stärkung des politischen und zivilgesellschaftlichen Engagements. Teilhabemöglichkeiten von Frauen und marginalisierten Gruppen müssen geschaffen werden. Gesellschaftliche und politische Akteure müssen ihren Aufgaben in Sicherheit nachkommen können.

Mit der Veröffentlichung des Abschlussberichts der Wahrheitskommission tritt der Versöhnungsprozess in eine neue Phase ein – die es zu unterstützen gilt! Der Sicherheitssektor muss grundlegend reformiert werden. Wir müssen die neue Regierung in ihrer Bestrebung nach einer Justizreform unterstützen, die auf deren Unabhängigkeit und die Beendigung von Straflosigkeit abzielt. Eine „Kultur der Straflosigkeit“ hat zu mehr als 90.000 Verschwundenen geführt. Um die juristische Aufarbeitung der begangenen Verbrechen zu beschleunigen, plädieren wir dafür, die Sondergerichtsbarkeit für den Frieden finanziell und politisch zu unterstützen.

Auf die neue Regierung warten gewaltige Aufgaben. Es zeichnet sich aber bereits jetzt ein Panorama ab, das der deutschen Politik Chancen bietet, die guten Beziehungen zu Kolumbien weiter auszubauen. Petro lässt keinen Zweifel daran, dass er den Friedensprozess entschlossen umsetzen und die soziale Frage in den Fokus stellen will. Auch im Umweltschutz hat die neue Regierung einen ambitionierten Richtungswechsel angekündigt.

Deutschland muss daher den kolumbianischen Friedensprozess und die gesellschaftliche Transformation auch künftig politisch und finanziell unterstützen.

Ich bitte Sie daher um Zustimmung zu unserem Antrag.

Herzlichen Dank.”

 

 

Spannende Besichtigung des Olympischen und Paralympischen Trainingszentrums in Kienbaum

Am Montag hatten alle Mitglieder des Sportausschusses die Möglichkeit, sich das Trainingszentrum im brandenburgischen Kienbaum anzusehen und mit Sportler: innen in den Austausch zu treten. Im Rahmen der Leistungssportreform von 2017 ist die Bedeutung des Trainingszentrums enorm gestiegen: Über 400 Athlet:innen können hier untergebracht werden und das Gelände bietet eine Infrastruktur für 18 verschiedene Sportarten. Wir durften mit dem Nationalteam Kanu und den Fußballern des Hertha BSC sowie deren Trainingspersonal in den Austausch kommen. Die Teams bereiten sich gerade auf ihre anstehenden internationalen Wettkämpfe bzw. Spiele hier im Trainingszentrum vor. In einer Sache waren sich alle einig: ein Wunsch jedes Spitzensportlers und jeder Spitzensportlerin ist es, hier trainieren zu dürfen. Optimale Trainingsbedingungen tragen viel zu einer positiven Entwicklung der Spitzensportler: innen bei. Die „Rundumbetreuung“ der Athlet: innen zusammen mit einer tollen Infrastruktur für die jeweilige Sportart verringert das Verletzungsrisiko und hilft den Athlet: innen sich optimal auf die großen Wettkämpfe vorzubereiten.

Ich danke allen Athlet:innen sowie dem Trainingszentrum für diese spannenden Einblicke!

Internationaler Schüleraustausch 2022/2023 – Gastfamilien gesucht!

Deutschland ist als Gastland weiterhin sehr attraktiv, doch viele amerikanische Schüler:innen warten noch auf Nachricht von Gastfamilien, bei welchen sie ihr Auslandsjahr verbringen können.

Der Deutsche Bundestag und der amerikanische Kongress unterstützen auch in diesem Jahr wieder Schüler:innen aus beiden Nationen, um jungen Menschen die Verwirklichung eines Traumes zu ermöglichen: Ein Schuljahr im Ausland!

Ab Ende August 2022 sind amerikanische High School Schüler:innen für ca. zehn Monate im Rahmen des Parlamentarischen Patenschafts-Programms überall in Deutschland zu Gast – auch im Märkischen Kreis haben Gastschüler:innen in den letzten Jahren ein Zuhause gefunden. „Ich würde mich sehr freuen, wenn sich Gastfamilien aus unserer Region melden, eine Schülerin oder einen Schüler aus Amerika für ein Jahr aufzunehmen. Das ist ein Kulturaustausch, der für beide Seiten sehr wertvoll ist. Als Gasteltern kommen alle Familien in Betracht, die bereit sind, einem Gastkind Heim und Herz zu öffnen“, so die heimische Abgeordnete Lugk.

GIVE e.V. sucht, als eine der vom Bundestag mit der Durchführung des Programms beauftragten Organisationen für die jungen Stipendiat:innen nette Gastfamilien in der Region. Alle Gastschüler:innen sind aufgeschlossene junge Menschen zwischen 15 und 18 Jahren, die sich in Auswahlverfahren für ihren Aufenthalt qualifiziert haben. Die jungen Gäste erwarten kein Besuchs-, Reise- oder Unterhaltungsprogramm – sie möchten einfach als weiteres Familienmitglied das Leben ihrer Gastfamilie teilen.

Weitere Informationen finden Sie unter https://www.give-highschool.org/ oder direkt bei Herrn Roggendorf per E-Mail ulf-c@web.de, der für unsere Region zuständig ist.

25 Millionen für den Breitensport: Mit dem Programm Restart Sport stärkt die Bundesregierung Sportvereine und Ehrenamtliche

Mittwoch war es soweit: Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat Mittel in Höhe von 25 Millionen für das Programm Restart Sport freigegeben. Mit den Geldern sollen Sportvereine im ganzen Land dabei unterstützt werden, die Folgen der Corona-Pandemie zu bewältigen. Darüber freut sich auch die heimische SPD-Bundesabgeordnete und Sportpolitikerin Bettina Lugk:

„Ich bin froh, dass wir mit dem Programm Restart Sport endlich unsere Wertschätzung für den Breitensport ausdrücken können. Amateurvereine nehmen eine zentrale Rolle für den Sport, aber darüber hinaus auch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ein: Hier treffen sich Jung und Alt, Menschen verschiedenster Herkunft und mit unterschiedlichen Lebensentwürfen“, so Lugk. „In der Corona-Krise haben die Vereine, ihre Funktionär:innen und Trainer:innen schwer gelitten und sich dabei gleichzeitig mehr denn je für die Gesellschaft engagiert – ich denke zum Beispiel an den Einkaufsservice für Ältere und Erkrankte, den viele Sportvereine organisiert haben. Dass wir ihnen nun umfangreich finanziell unter die Arme greifen, ist ein starkes Zeichen.“

Zusätzlich zur Finanzierung von Übungsleiterpauschalen und Gehältern für Trainer:innen schafft das Programm vielfältige Anreize, sportliche Aktivitäten in und außerhalb des Sportvereins aufzunehmen. Dazu zählen zum Beispiel Vereinsevents und Aktionstage, Bewegungsgutscheine und Sportboxen im öffentlichen Raum. „Besonders Mädchen und Frauen, Menschen mit geringem Einkommen oder mit Migrationshintergrund werden im Rahmen einer Informationskampagne gezielt angesprochen“, ergänzt Bettina Lugk.

23. Sparkassen 24-Stunden-Schwimmen

Vom 18. bis zum 19. Juni 2022 fand das 23. Sparkassen 24 -Stunden-Schwimmen des Iserlohn Schleddenhofer Bade- und Schwimmvereins statt. Auch die heimische Bundestagsabgeordnete Bettina Lugk nahm an der Veranstaltung teil.

25 politisch interessierte Bürgerinnen und Bürger zu Gast in Berlin

“Ich freue mich, dass ich politisch interessierten Bürgerinnen und Bürgern aus meinem Wahlkreis nun wieder die Möglichkeit anbieten kann, mich für drei Tage in der Hauptstadt zu besuchen. Die Teilnehmer:innen erwartet ein attraktives Programm, das vom Bundespresseamt koordiniert wird und das sich an politischen und geschichtlichen Hintergründen orientiert”, so Bettina Lugk.

Am 2. Juni startete die erste bunt gemischte Gruppe aus jung und junggebliebenen, Berufstätigen und Rentnern mit dem Zug in Richtung Hauptstadt. Das dreitägige Programm umfasste u.a. einen Besuch der Ausstellung “Wege, Irrwege, Umwege – Die Entwicklung der parlamentarischen Demokratie in Deutschland”, einen Vortrag beim THW über die Arbeit Bundesanstalt Technisches Hilfswerk mit anschließendem Rundgang auf dem Gelände sowie eine interessante Kombination aus Stadtrundfahrt und Stadtrundgang durch das politische Berlin.
Den Abschluss der dreitägigen Fahrt bildete der Besuch im Deutschen Bundestag. Auf der Tribüne des Plenarsaals lauschten die Gäste einem interessanten Vortrag über die Geschichte dieses historischen Gebäudes und konnten anschließend im Gespräch mit Bettina Lugk ihre Eindrücke noch einmal Revue passieren lassen und fragen zur Arbeit ihrer Abgeordneten in Berlin und in ihrem Sauerländer Wahlkreis stellen. Selbstverständlich durfte ein Besuch der bekannten Kuppel des Reichstagsgebäudes nicht fehlen.

“Dass ich auf der Bahnstrecke Iserlohn – Berlin Hbf – Iserlohn häufiger mit Verspätungen oder Zugausfällen zu kämpfen habe, hatte der ein oder andere Mitfahrer im Vorfeld auf meiner Facebookseite gelesen. Leider hat es die gesamte Besuchergruppe sowohl auf der Hin- wie auch auf der Rückfahrt “erwischt”: Verspätungen und eine überraschende Ankündigungen eines Schienenersatzverkehrs. Wir brauchen neben der Ertüchtigung der Straßeninfrastruktur hier im Sauerland dringend neue Konzepte und mehr Investitionen bei der Deutschen Bahn, damit diese ihre Dienstleistungen wieder angemessen anbieten kann!” so Bettina Lugk

Hintergrund:
Drei Besuchergruppen pro Jahr darf jede/r Bundestagsabgeordnete/r zu einer politischen Informationsfahrt nach Berlin einladen. Leider mussten aufgrund der Pandemie diese interessanten Ausflüge in die Bundeshauptstadt fast 2 Jahre lang ausfallen.

Foto: Teilnehmer:innen der politischen Informationsfahrt zusammen mit Bettina Lugk (MdB) (mittig, rote Jacke)
Copyright: Bundesregierung / Stand | Land | Mensch – FOTOGRAFIE

Bis zum 30. Juni beim Vereinswettbewerb „Sterne des Sports“ bewerben!

Besonders in den vergangenen Jahren haben viele Sportvereine ihre Belastbarkeit, ihre Anpassungsfähigkeit und ihre Bereitschaft für zusätzliches Engagement bewiesen. Um diese Vereine zu ehren, die Menschen Ablenkung vom Alltag, aber auch Freundschaften, Bewegung und noch viel mehr ermöglichen, findet erneut der Vereinswettbewerb „Sterne des Sports“ statt. Der Wettbewerb ist eine gemeinsame Initiative der Volksbanken Raiffeisenbanken sowie des DOSB.

Die Anmeldefrist endet am 30.Juni.2022, also seid schnell!

Über die ersten drei Platzierungen, welche mit 1.500, 1.000 bzw. 500 Euro dotiert sind, entscheidet eine fachkundige Jury. Gleichzeitig qualifiziert der Sieger sich für das Landesfinale der „Sterne des Sports“.

Weitere Informationen sind hier zu finden: https://www.vbinswf.de/sterne-des-sports

Ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Bundestag? – Jetzt bewerben!

Du möchtest Demokratie hautnah erleben und politische Prozesse besser verstehen? Wenn Du Lust hast, hinter die Kulissen im Deutschen Bundestag zu schauen und mich und mein Team bei meiner Arbeit im Bundestagsbüro in Berlin zu unterstützen, dann bewirb Dich bei mir für ein Freiwilliges Soziales Jahr Politik (FSJ-P).

Der Freiwilligendienst beginnt am 1. September 2022 und endet zum 31. August 2023. Als Freiwillige*r erhältst Du eine Aufwandsentschädigung und einen Zuschuss zum ÖPNV-Ticket. Daneben gibt es noch eine Vielzahl von Bildungstagen und –fahrten, wo Du Dich gemeinsam mit anderen Freiwilligen im Programm mit spannenden Themen rund um Bildung, Demokratie und Partizipation auseinandersetzen kannst.

Zum Start des FSJ-P musst Du zwischen 16 und 26 Jahre alt, politisch interessiert und bereit sein, für den Freiwilligendienst nach Berlin zu ziehen. Weitere Informationen zu den Rahmenbedingungen findest Du unter https://fj-beteiligung.de/freiwillige/ Bewerben kannst Du Dich bis zum 19. Juni 2022 unter https://fj-beteiligung.de/einsatzstelle/bundestagsbuero-bettina-lugk/  

Ich freue mich, von dir zu hören!

Bettina Lugk, MdB

Die Neuauflage des Sportstättenprogramms und „Neustart Sport“ bringen Schwung in die deutsche Sportlandschaft  

Über 500 Millionen Euro hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages in seiner Bereinigungssitzung am Donnerstagabend für die Sportstätten sowie den Vereins- und Breitensport bereitgestellt. Mit der Bereinigungssitzung ist ein erster Meilenstein erreicht, denn hier haben sich die Haushälter und Haushälterinnen auf Förderpakete verständigt, die final im parlamentarischen Verfahren am 3. Juni abgestimmt werden. Die Fördermittel für den deutschen Sport sollen für ein „Come-Back“ des Sports in Deutschland sorgen.

Die heimische Bundestagsabgeordnete und stellvertretende sportpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Bettina Lugk, MdB begrüßt das umfangreiche Unterstützungspaket sowie  das Programm „Sanierung kommunaler Sportstätten“: „Das Programm Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur ist ein wichtiger Baustein für unsere Sportlandschaft in Deutschland. Hierfür gab es alleine im letzten Jahr 1100 Anträge – denn unsere Sportstätten haben einen enormen Sanierungsbedarf, den wir mit der Neuauflage dieses Programms weiter beheben können. Das Programm sorgt auch dafür, mehr Barrierefreiheit in unseren Sportstätten zu schaffen. Doch nicht nur die Infrastruktur für den Sport wird in der dieser Legislaturperiode unterstützt – mit unserem „Neustart Programm“ sollen Vereine durch Projekte dabei unterstützt werden, mehr Mitglieder zu gewinnen. Auch das Ehrenamt verlieren wird nicht aus den Augen, da zum Beispiel auch Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen finanziert werden können. Auch die Mittel des Programms „Integration durch Sport“ werden zielgerichtet für die Integration ukrainischer Flüchtlinge eingesetzt. Das sind wirklich tolle Nachrichten für den Sport in Deutschland. Ich freue mich sehr, dass die Mittel den Vereinen und Kommunen bald zur Verfügung stehen und ich bin mir sicher, dass auch unsere Region sehr davon profitieren wird. Damit unterstützen wir von Berlin aus die Länder und Kommunen bei der Umsetzung der Förderprogramme“, so die Abgeordnete.

Das „Neustart-Sport“ Programm wird mit 25 Millionen Euro bezuschusst und soll Menschen deutschlandweit für den Sport begeistern und ein echter Aufbruch für mehr Bewegung und Sport in Deutschland sein. Kommunen und Vereine aus dem Märkischen Kreis werden sich über das Förderportal des Landessportbundes NRW für die Förderprogramme bewerben können.

Persönliche Erklärung zum “Pflegebonus”

Am 19. Mai 2022 hat der Deutsche Bundestag die Zahlung eines Bonus für Pflegekräfte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen beschlossen. Ich habe diesem Gesetz zugestimmt, war aber nicht damit einverstanden, dass die Pflegenden in der Eingliederungshilfe von dieser Unterstützung ausgeschlossen wurden.

Daher habe ich meine Position dazu in einer persönlichen Erklärung dargelegt:

Sehr geehrte Frau Präsidentin,

sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

ich stimme dem oben angeführten Gesetzentwurf heute zu, doch ich tue dies nicht frei von Bedenken.

Im Folgenden gebe ich zu Protokoll, weshalb ich den Entwurf eines Gesetzes zur Zahlung eines Bonus für Pflegekräfte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen für nicht weitreichend genug halte, aber dennoch zustimme.

Meine Kritik bezieht sich dabei im Besonderen auf die Nichtberücksichtigung bestimmter Arbeitnehmer:innengruppen, insbesondere der Betreuungs- und Pflegekräfte in der Eingliederungshilfe, im sogenannten Pflegebonusgesetz. Eine ausschließliche Verwendung der festgelegten Haushaltsmittel für Prämienzahlungen im Krankenhaus- und Langzeitpflegebereich wird der gebotenen Anerkennung der Leistung aller Pflegenden in besonders pandemiebetroffenen Arbeitsfeldern meiner Ansicht nach nicht gerecht.

Obwohl die Leistungserbringung der Eingliederungshilfe durch die Länder finanziert wird, gibt es durchaus Möglichkeiten, durch Bundesgesetzgebung auch Beschäftigte dieses Sektors für entsprechende Bonuszahlungen vorzusehen.

Grundlage dieser Annahme ist § 43a SGB XI, der Leistungen der Pflegeversicherung auch für pflegebedürftige Personen in der Eingliederungshilfe vorsieht. Hier übernimmt die Pflegekasse pauschal 10 Prozent des jeweils mit dem Sozialhilfeträger vereinbarten Entgelts, höchstens jedoch 266,00 Euro. Damit werden pflegebedingte Aufwendungen ausgeglichen, die im Zuge der Leistungserbringung entstehen. Auf Basis dieser Norm könnten entsprechende Bonusleistungen unter Zuhilfenahme der Pflegekassen auch mittels Bundesgesetzgebung erfolgen. Dies bedürfte einer zusätzlichen Anpassung des SGB XI, um neben den zugelassenen Pflegeeinrichtungen auch die Beschäftigten von vollstationären Einrichtungen im Sinne des § 71 Abs. 4 Nr. 1 SGB XI mit dem „Pflegebonus“ zu bedenken.

Eine weitere mögliche Rechtsgrundlage zur bundesgesetzlichen Regelung eines „Pflegebonus“ für das Betreuungs- und Pflegepersonal in der Eingliederungshilfe stellt § 13 Abs. 4 SGB XI dar. Dieser verpflichtet die Pflegekassen dazu, Vereinbarungen mit den Trägern der Eingliederungshilfe zu schließen, wenn Leistungen der Eingliederungshilfe mit Leistungen der Pflegeversicherung zusammentreffen. Gegenstand dieser Vereinbarungen sind die Übernahme, Durchführung und Erstattung von Leistungen der Pflegeversicherung.

Ständiges Einspringen, die Übernahme von Zusatzdiensten und die Versorgung positiv getesteter und erkrankter Bewohner:innen prägten auch den Alltag der Beschäftigten in der Eingliederungshilfe. So trugen auch sie dazu bei, das Gesundheitssystem vor weiteren Be- und Überlastungen zu schützen. Eine Nichtberücksichtigung dieser Arbeitnehmer:innengruppe ist in meinen Augen daher nicht angemessen.

Nach meiner Überzeugung hätten wir alle Möglichkeiten prüfen und auch nutzen müssen, um die Leistungen weiterer pflegender Berufsgruppen ebenso zu würdigen, wie wir es bei den Beschäftigten in Krankenhäusern oder in der Langzeitpflege tun. Auch eine Beschränkung der Bonusmittel auf eine Milliarde Euro, welche zwingend den Ausschluss bestimmter Beschäftigtengruppen zur Folge haben muss, halte ich in Anbetracht der Dauerbelastung der Rettungs-, Betreuungs- und Pflegekräfte in Deutschland für schwer vermittelbar.

Leider war meine Position zu den erwähnten Punkten nicht mehrheitsfähig. Da ich aber dennoch möchte, dass zumindest die im Gesetzentwurf explizit dargestellten Mitarbeitendengruppen eine Anerkennung ihrer außergewöhnlichen Leistungen erfahren, stimme ich dem Gesetzentwurf in vorliegender Form zu.

 

Hochachtungsvoll,

Bettina Lugk

Mitglied des Deutschen Bundestags